Crowdfunding – Erfolgsrezept für die Finanzierung gemeinwohlorientierter Projekte?

Diese Frage beantworten wir mit einem ausdrücklichen und lauten JA!

Doch, was ist das eigentlich und wie geht das? Das möchten wir Euch in diesem Beitrag erläutern und Euch Mut machen, sich dieser „Geheimwaffe“ zu bedienen, um gemeinwohlorientierte Projekte zu realisieren.

Kurz und knapp

Das Wort „Crowdfunding“ setzt sich aus den englischen Begriffen Crowd (Menschenmenge) und Funding (Finanzierung) zusammen. In Deutschland ist diese Art der Finanzierung auch unter dem Begriff Schwarmfinanzierung bekannt.

Mit Crowdfunding lassen sich gemeinwohlorientierte Projekte jeglicher Art finanzieren. Voraussetzung ist, dass es den Initiator*innen gelingt, eine möglichst große Crowd – also möglichst viele Menschen – 1. auf ein Projekt aufmerksam zu machen, sie 2. für die (Mit-) Finanzierung des Projektes zu gewinnen und ihnen 3. eine Gegenleistung bei erfolgreicher Projektfinanzierung verbindlich in Aussicht stellen.

Crowdfunding verteilt also die finanzielle Last (mit flexiblen Anteilen) auf möglichst viele Schultern und ermöglicht so auch größere Projekte.

Erfolgsbeispiele

In Rotterdam wurde eine leuchtend gelbe Holzbrücke gebaut, die ein heruntergekommenes Viertel mit neuem Leben füllt. Hier ein Film zum Projekt.

Die KlimaWerkStadt vereint eine offene Werkstatt, ein wöchentliches Reparatur-Café, einen Material-Fundus und Bildungsangebote. Wir bündeln Fähigkeiten aus unserer Nachbarschaft und legen gemeinsam los – für ein gutes Klima in vielerlei Hinsicht!

Das WandelWerk Köln verbindet individuelles Empowerment und Entfaltung sowie gesellschaftliches Miteinander mit Projekten und Visionen für eine menschen- & klimagerechte Stadt: ein Pop-Up Transformationszentrum für den sozial-ökologischen Wandel

Ihr wollt ein eigenes Crowd-Funding-Projekt starten? Die drei wichtigsten Dinge, die zu beachten sind:

1. Gute Vorbereitung ist Alles

Als Initiator*innen seid Ihr gefordert, das Projekt online vorzustellen und bekannt zu machen. Worum geht es, was sind die Ziele des Projektes, wer steckt dahinter, wofür wird das Geld benötigt? Meist geschieht dies über eine entsprechende Crowdfunding-Plattform. (Eine Liste der gängigen Plattformen, die Ihr nutzen könnt findet Ihr im Abschluss zu diesem Beitrag.)

Für die Projektvorstellung werden oftmals Bilder, Videos und erklärende Texte verwendet. Im Vorfeld wird festgelegt und beschrieben, wie hoch das Finanzierungsziel ist, wie lange der Zeitraum der Kapitaleinwerbung dauern soll und welche Gegenleistungen die Unterstützer erwarten können.

Unser Tipp: Hier solltet Ihr Euer ganzes Herzblut hineinlegen, denn diese Plattform ist der Dreh- und Angelpunkt aller weiteren Aktivitäten und da muss einfach alles stimmen. Eure Darstellung des Projektes ist entscheided für den Erfolg!

2. Tue Gutes und rede darüber

Wichtig ist, dass Ihr Euer Projekt, sobald es auf einer Crowd-Funding-Plattform Online ist, möglich breit bekannt macht. Die Sozialen Medien sind hier wichtige Kanäle, aber auch Newsletter und gerne auch unser Blog.

Aber auch mit klassischen PR-Maßnahmen, die z.B. Veranstaltungen, Info-Ständen und Vorträgen könnt Ihr die Werbetrommel für Euer Projekt rühren. Frei nach dem Motto: Viel hilft viel. Vielleicht habt ihr auch im beruflichen Kontext Anknüpfungspunkte für ein Crowd-Funding-Projekt? Die VR-Bank im Rhein-Sieg-Kreis ist hier gut ausgestellt. Abgucken lohnt sich.

3. Geld gegen ein Dankeschön

Ihr müsst euch (am besten im Vorfeld) überlegen, mit welchen finanziellen Einzelbeträgen sich die Crowd an Eurem Projekt beteiligen kann. Ziel ist den definierten Gesamtbetrag innerhalb einer bestimmten Zeit zusammenzubekommen. Interessierte können Fans der Projektidee werden und das Projekt mitfinanzieren. (Wird das Gesamtbudget nicht erreicht, erhalten alle Sponsoren das Geld zurück.)

Im Gegenzug für ihre Unterstützung bekommen die Sponsoren bei erfolgreicher Finanzierung zuvor gewählte Dankeschöns, die zu dem Projekt passen. An dieser Stelle ist Eure Kraetivität gefragt. In Rotterdam war es die eine gelbe Holzlatte, die mit einem persönlichen Gruß die Brücke ziert. Aber auch Treffen mit den Projektinitiatoren und vieles mehr könnt Ihr Euch als „goody“ ausdenken.

Crowd-Funding-Plattformen

In Deutschland gibt es seit 2011 Crowdfunding-Projekte. Mittlerweile gibt es verschiedene deutschsprachige Plattformen, wie Startnext, Inkubato oder die VisionBakery, auf der Projekte vorgestellt und unterstützt werden können. Die 2010 gegründete Plattform Startnext ist mittlerweile Marktführer im deutschsprachigen Raum. „Die Quote für eine erfolgreiche Finanzierung liegt bei uns zwischen 40 und 45 Prozent“, so Anna Theil von Startnext.

Besonders beliebt bei den Unterstützern sind Filme, gefolgt von Musik, Events und Literatur.

Konnten wir Euch mit diesem Beitrag Lust darauf machen, ein eigenes Crowd-Funding-Projekt zu starten und damit ein gemeinwohlorientierten Projekt zu realisieren? Gerne unterstützen wir Euch bei der Bekanntmachung Eurer Projekte. Schickt und einfach einen Text sowie Bilder an: kontakt@wir-sind-stadt.net und wir informieren unsere Leser.

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