Das Mietshäuser-Syndikat ist nicht die Mafia ;)

Wenn man „Syndikat“ bei Google eingibt, trifft man auf Erklärungen wie:

das-syndikat.com: Im SYNDIKAT sind rund 750 Krimiautorinnen und -autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv.

Lexikon der Wirtschaft der Bundeszentrale für politische Bildung: syndikate sind die straffste Form eines Kartells. Nach dem Kartellgesetz sind Syndikate grundsätzlich unzulässig. Innerhalb enger gesetzlicher Grenzen sind sie …

wikipedia: Syndikat oder industrielles Syndikat ist ein Begriff der klassischen Kartelltheorie für eine besondere Kartellform, die sich durch eine zentrale Vertriebsstruktur auszeichnet…

Verwirrend….und was soll das hier?

Gestern telefonierte ich mit einer Freundin, die mir erzählte, dass ihre Tochter nun in Berlin in „irgendso ein kommunistisches Projekt des Mietshäuser-Sydikats“ einziehen würde. „Typisch für Nicola“, meinte sie und spielte damit (glaube ich) auf die politisch linke Gesinnung ihrer Tochter an.

Dieses Telefonat nehme ich nun zum Anlass, um über diese sehr besondere Finanzierungsmöglichkeit gemeinwohlorientierter Wohnprojekte zu informieren.

Das Mietshäuser-Syndikat ist mir als Neuling in der „Wohnprojektszene“ vor rund einem Jahr das erste Mal begnet. Rebecca, eine von insgesamt neun Bewohner*innen im Gut Krausfeld hatte in die Alte VHS eingeladen und informierte über ihr Projekt. Ihr Ziel, eine ressourcenarme Lebensweise durch ein solidarisches Wohnprojekt zu realisieren und gleichzeitig innerstädtisches Wohneigentum zu kollektivieren, faszinierte mich und hörte sich auch ganz schön kompliziert an….

Inzwischen habe ich mich aufgeschlaut 🙂 ! Grob gesagt kauft das Mietshäuser-Syndikat Häuser, in denen Gruppen selbstbestimmt wohnen können. Unter dem Motto „Besitzen statt besetzen“ wird eine Struktur geschaffen, die die Mieter in die Lage versetzt, das Haus auch ohne viel Eigenkapital zu kaufen. Spooky!? Die Idee stammt aus der Hausbesetzer-Szene der 80er Jahre, wurde inzwischen aber schon bei 160 Projekten realisiert und lockt zum Nachahmen. Seht hier: „Das ist unser Haus.“

Und noch ein Tipp: Am 9. März erklären Maren Krätzschmar (Architektin und Bewohnerin des MHS-Projektes „die Neuerburg“ in Köln Kalk) und Jakob Langner (Raumplanung M.Sc.) in einer Online-Veranstaltung, wie das Mietshäuser-Syndikat funktioniert. und geben einen Einblick in das selbstorganisierte Wohnen und solidarische Wirtschaften – mit einem Blick auf Köln, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus. Näheres in unserer Terminliste.

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