„Wir entscheiden gemeinsam“- Soziokratie erleben

… unter diesem Titel haben wir unsere Veranstaltungsreihe fortgesetzt, die wir gemeinsam mit dem Wohngefährten e.V. im letzten Jahr begonnen haben.

In diesem Jahr konnten wir Stefan Voth als Referenten gewinnen. Er präsentierte Soziokratie – eine effiziente und agile Organisations- und Entscheidungsstruktur, die überall verwendet werden kann, wo Menschen gemeinsam etwas bewegen wollen. Soziokratie hilft, um Entscheidungsprozesse leichter, effizienter und zugleich auch intelligenter und freudvoller zu gestalten.

„Ich habe Soziokratie vor vielen Jahren kennengelernt und setze es inzwischen in vielen sehr unterschiedlichen Kontexten ein. Es ist einfach toll, wie mit dieser Technik Entscheidungen quasi wie reife Früchte vom Baum fallen,“ beschreibt Britta ihre Begeisterung für Soziokratie. Und weiter: „Selbstverständlich muss man die Prinzipien erst einmal verstehen, sie auf das eigene Vorhaben anpassen und die Abläufe einüben, aber dann läufts.“

Wir haben uns sehr gefreut, dass rund 30 Engagierte unserer Einladung gefolgt sind und die Gelegenheit auch für Fragen und zum Austasuch genutzt haben.

Grundlagen der Soziokratie

Soziokratie folgt vier Gestaltungsprinzipien für den Aufbau einer soziokratischen Organisation. Dadurch wird Gleichwertigkeit in der Beschlussfassung und Selbstorganisation von Teams über die gesamte Organisation hinweg möglich. Dies prinzipiellen Grundlagen sind:

Das Konsentprinzip: Entscheidungen werden im Konsent getroffen. Das heißt, alle Einwände werden gehört und in den Vorschlag integriert. Wenn es keine schwerwiegenden Einwände gibt, ist eine Entscheidung gültig.

Die Kreisorganisation: Es wird eine Entscheidungsstruktur aus miteinander verbundenen Kreisen entwickelt. Jeder Kreis trifft innerhalb des festgesetzten Rahmens autonom seine Entscheidungen.

Doppelte Verknüpfung: Jeder Kreis ist mit seinem übergeordneten Kreis “doppelt gekoppelt”. Neben der Leitung werden Delegierte gewählt, die dem übergeordneten Kreis berichten und dort. mitsteuern.

Offene Wahl: Menschen, die Funktionen und Aufgaben übernehmen sollen, werden in einem moderierten Prozess nach offenem Diskurs im Konsent gewählt.

Über Stefan Voth: Er ist methodisch verwurzelt in der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach M.B. Rosenberg und in der Soziokratie nach Gerhard Enmdenburg. Seine Arbeit als GFK-Trainer ist anerkannt vom Fachverband Gewaltfreie Kommunikation. Als Gründungsmitglied, Vorstandsvorsitzender und Leiter des Arbeitskreises Ausbildung vom Soziokratie Zentrum Deutschland bringt er Soziokratie in Organisationen, die bereit sind für eine zeitgemäße und eigenverantwortliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. https://www.stefanvoth.de/