Abendgespräch#5 – Wenn Zwei sich streiten … „Spirale infernale“ in der Bonner Politik?

Britta:
Hast Du in den letzten Tagen im GA die Artikel zu dem aktuellen politischen Hickhack gelesen?

Norbert:
Was meinst Du genau?

Britta:
Ich meine die Interviews, die persönliche Verletzungen und Bewerbungsrücknahmen ausgelöst haben, die scheinbaren Durchstechereien aus persönlichen Gesprächen, die Beendigung der Gespräche mit den Fraktionsvorsitzenden, die Intransparenzvorwürfe und das alles.

Norbert:
Ja, habe ich gelesen – es ist unsäglich!!! Wir haben Riesenprobleme in dieser Stadt und verantwortlich Gestaltende kreisen um sich selbst, anstatt ihre Energie in die Lösung dieser Probleme zu stecken. So kann doch nichts dabei rumkommen für unser Gemeinwesen.

Meine Mutter hat früher bei sowas gesagt: „Steck sie alle in einen Sack und hau drauf – du triffst immer den richtigen“

Britta:
Geht’s vielleicht auch ein bisschen konstruktiver? Du hast doch beruflich auch schon solche Situationen erlebt.

Norbert:
Jou, ich komme mal wieder ein bisschen runter. Klar, Streiten gehört zum Geschäft – in der Politik zumal. Unterschiedliche Bewertungen gehören auf den Tisch, und dass nicht im Hinterzimmer sondern in der Öffentlichkeit. Aber hier geht ja scheinbar nicht nur um gute Lösungen für die Stadtgesellschaft, sondern auch um Hintergrundinteressen. Da kommt für niemand was Gutes raus, weder für die handelnden Personen noch für unsere Stadt. Das ist eine Spirale infernale!

Britta:
Hast Du ne Idee wie das anders gehen könnte??

Norbert:
Tja, wenn’s so einfach wäre … Meine Mutter, um die nochmal zu zitieren, hat manchmal gesagt: „Vertragt Euch!“ Aber so einfach ist das eben nicht, wenn man solche Erfahrungen miteinander gemacht hat. Die kann man ja nicht wegschütteln und dann wieder „vertrauens-voll streiten“.

Hinter (wirklich) verschlossenen Türen vielleicht ein Mediationsprozess? Dabei kann und darf es natürlich nicht um Sach-Inhalte, sondern nur um die Art und Weise des politischen Diskurses gehen.

Britta:
Das ist jetzt ein bisschen kompliziert, kannst Du das auch einfach und für mich verständlich sagen?

Norbert:
Ich versuch’s mal.
Wenn man sich miteinander „verhakt“ hat, braucht es manchmal jemanden von außen, der einem hilft da rauszukommen, wir haben das ja auch schon erlebt.

Auf jeden Fall, und das finde ich als Bürger dieser tollen Stadt wirklich wichtig: Es geht aus meiner Sicht nicht, dass sich hier die Menschen in Verantwortung, egal aus welcher Partei oder Verwaltungseinheit, so mit sich selbst beschäftigen. Das ist einfach vergeudete Energie bei den Riesenthemen, die anliegen.

Britta:
Ich bin persönlich echt gespannt, wie dieser seltsame Streit weitergeht – und hoffe sehr auf konstruktive Entwicklungen in diesen herausfordernden Zeiten.

Danke Norbert für dieses Abendgespräch.

Wie ist Eure Meinung zu dem Thema? Wir sind auf Kommentare neugierig.

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