Wie geht es weiter mit der Bonner Oper?

„Schon wieder diese Frage?“

„Geht das denn nun nicht mal weiter?“

„Können die (gemeint ist die Stadt) nicht mal zu Potte kommen?“

Das ist nur eine kleine Auswahl entnervter Antworten, die viele Bonner Bürger*innen zur Antwort geben würden auf diese immer gleiche Frage. Kein Wunder, denn sie beschäftigt Bonn seit 2005!

Britta, ihr Mann Norbert (und Autor unserer Abendgespräche) und ich wollten es genauer wissen und nutzten die Einladung des Bund Deutscher Architekten zu einer Informationsveranstaltung rund um diese – immer gleiche? – Frage. Quasi ein kleiner Betriebsausflug von #WirsindStadt 😉

Was wir erfahren haben

Um es kurz zu machen: Es sieht gut aus! Der Rat der Stadt Bonn fährt nun zweigleisig.

Gleis 1: Die grundsätzliche Sanierungsfähigkeit des Operngebäudes, das seit seiner Eröffnung 1965 sehr in die Jahre gekommen ist, wird geprüft. Es geht um Brandschutz, Renovierungen an der Fassade, technische Sicherheit und vieles mehr. Wichtig auch: Die energetische Optimierung des Gebäudes!

Kleiner Exkurs:

Lichtinstallation von Otto Piene

Die Lichtinstallationen von Otto Piene im Foyer müssen mit einfachen Glühbirnen betrieben werden, die enorm viel Wärme abstrahlen. Sie entschwindet völlig ungenutzt „Dank“ Einfachverglasung nach draußen.

„Wir müssen lernen, diese baulichen Herausforderungen peu à peu anzupacken. Wir wissen schlicht nicht, was uns zum Beispiel erwartet, wenn wir die Wandvertäfelung abnehmen würden, um den Brandschutz zu optimieren. Dies ist kein Bau, der zum Zeitpunkt x fertig saniert sein wird. Vielmehr müssen wir uns darauf einstellen, die Sanierung über viele Jahre so zu planen, dass der Betrieb möglichst nicht gestört wird,“ so Jens Lorenzen, technischer Direktor der Bonner Bühnen. Respekt vor dieser Herkulesaufgabe!

Gleis 2: Der grundsätzliche Raumbedarf der Bonner Bühnen, also von Oper, Tanz, Schauspiel und der Werkstätten wird geprüft. Ziel ist eine Modernisierung des kulturellen Angebots insgesamt. „Kultur wird heute völlig anders gelebt, als in den 60er Jahren. Zwar gibt es nach wie vor junge und alte Opernfans, aber wir würden gerne auch kleinen Ensembles die Möglichkeit geben, bei uns aufzutreten und auch Workshops, Ausstellungen und Bildungsangebote ermöglichen. Dazu benötigen wird aber Räume, wie wir sie bisher an keinem unserer Standorte haben“, beschreibt Dr. Bernhard Helmich, Generalintendant der Bonner Bühnen, diese zweite Herausforderung.

Und was ist mit dem schon viel diskutierten Abriss der Oper? Die ist zunächst zweitrangig. Der Rat der Stadt Bonn hat sich eindeutig für den Erhalt des bestehenden Gebäudes ausgesprochen. Dennoch wird (alternativ zur Sanierung) der Abriss verbunden mit einem Neubau des Opernhauses vor der Beethovenhalle geprüft. Beide Szenarien (Sanierung und Abriss/Neubau) sollen mit Blick auf Kosten, Realisierbarkeit, Zeitplan und Mehrwert für die Bonner Kulturszene und Stadtgesellschaft gegenübergestellt werden.

Die Entscheidung des Stadtrats für die Bonner Oper steht auch in Verbindung mit der Umgestaltung des Bonner Rheinufers. Geplant ist eine offenere Gestaltung der Verbindung zwischen Rhein und Oper/Opernvorplatz Richtung Innenstadt. Die Idee geht unter anderem auch auf ein Bürgerbeteiligungsverfahren zurück. Das wünschen wir uns auch für die weitere Entwicklung der Oper.

#WirsindStadt wird sich dafür stark machen, dass bei der weiteren Entwicklung der Oper auch die Stadtgesellschaft – will meinen: alle Bürger*innen Bonns – die Möglichkeit haben, sich einzubringen. Wir werden berichten.

Was haltet Ihr davon? Habt Ihr schon jetzt Ideen für die Nutzung der Oper? Was steht auf Eurem Wunschzettel? Dann hinterlasst diese gerne im Kommentar.

Eine Antwort

  1. 24. Februar 2022

    […] Okay, was konkret würdest Du Dir denn in Bonn wünschen? Vielleicht kennst Du unseren Beitrag „Wie geht es weiter mit der Oper in Bonn“? Könntest Du Dir vorstellen, dass sich dort so etwas wie ein Jungendtreff etablieren […]

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